Sebastian Rosenow

» Kulturelle Bildungsarbeit braucht eine eigene kritische pädagogische und gesellschaftspolitische Haltung, die nicht vor den handelnden Kulturvermittler*innen oder -pädagog*innen Halt macht, sondern gerade auch diese eigenen Haltungen selbstreflexiv in den Blick nimmt. «

Sebastian Rosenow (M.A.) hat „Filmkultur: Archivierung, Programmierung, Präsentation“, Geschichts- sowie Medienwissenschaft in Frankfurt am Main und Paderborn studiert und seinen Forschungsschwerpunkt dabei unter anderem auf filmische Erinnerungskultur und Vergangenheitspolitik sowie auf die filmische Konstruktion von Selbst- und Fremdbildern gelegt. Nach einer Tätigkeit beim MiniFilmclub, dem Bildungsangebot für Vorschulkinder des DFF – Deutsches Filminstitut und Filmmuseum e.V. arbeitet er derzeit ebenfalls beim DFF als Projektkoordinator für das Kooperationsprojekt „Interkulturelle Filmbildung“ der Bundeszentrale für politische Bildung, des DFF, der Vision Kino und des Österreichischen Filmmuseums.

Das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum ist eine führende Institution des Filmerbes, die es sich seit ihrer Gründung 1949 zur Aufgabe gemacht hat, von der vielfältigen Metropole Frankfurt am Main aus das Filmerbe zu bewahren und Filmkultur mit einer internationalen Öffentlichkeit zu teilen. Dazu vereint das DFF mit seinen über 200 Mitarbeiter*innen auf einzigartige Weise Museum, Kino, Archive und Sammlungen, Filmfestivals, digitale Plattformen, Forschung und Digitalisierungsprojekte sowie zahlreiche Bildungsangebote. Gerade in einer Stadt, die so sehr von Migration und Vielheit geprägt ist, wie Frankfurt, ist auch die aktive Mitgestaltung einer offenen Gesellschaft und die Öffnung des eigenen Hauses für alle ein zentrales Anliegen des DFF.

Kulturelle Bildung soll dazu befähigen, am kulturellen Leben einer Gesellschaft teilzunehmen, soll Mitsprache, Empowerment und das Eröffnen von Handlungsspielräumen für alle ermöglichen. Damit ist sie per se schon politisch. Systemische Strukturen verhindern allerdings, dass alle Mitglieder der Gesellschaft die gleichen Zugangsmöglichkeiten zur kulturellen Bildung und ihrer Institutionen haben. Deswegen muss kulturelle Bildungsarbeit zusätzlich eine eigene politische, eine antidiskriminierende Position einnehmen und sich für Vielstimmigkeit, Repräsentation, Selbstreflexion und Begegnung stark machen.

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