Andrea Günther

» Kunst- und Kulturinstitutionen als nicht neutrale Orte zur Diskussion zu stellen, Beteiligung und Kritik und damit tatsächliche Veränderungsprozesse einzuladen und zu ermöglichen, ist an sich schon politische Arbeit. Da dadurch hegemonial gewachsene Deutungshoheiten geteilt, Macht abgegeben und Relevanz von Sammlungen zusammen mit Gesellschaft befragt werden können und müssen. Emanzipatorische Jugendbeteiligung in Form von kulturellen Bildungsangeboten oder die Etablierung von Jugendgremien mit tatsächlicher Entscheidungsgewalt können ein Weg sein, solche demokratischen und somit gesellschaftspolitischen Prozesse in Institutionen anzustoßen und umzusetzen. «

Andrea Günther ist Künstlerin, Kunstvermittlerin sowie kulturelle und politische Bildnerin. Seit 2016 arbeitet sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei den Staatlichen Museen zu Berlin im Rahmen von lab.Bode – Initiative zur Stärkung der Vermittlungsarbeit in Museen. Sie versteht Kunst und künstlerische Vermittlungsformate als ein politisches Handlungsfeld und einen Ort der transdisziplinären Wissensproduktion, in dem ein Bewusstsein für aktuelle gesellschaftliche Themen geschaffen werden kann. Daher positioniert sich Ihre Arbeit oft an der Schnittstelle von kultureller Bildung, politischer Bildung und Institutionsentwicklung mit dem Fokus auf emanzipatorische Jugendbeteiligung. In über zehn Jahren Praxis hat sie mit einer Bandbreite von Gruppen und Institutionen zusammen gearbeitet u.a. Artsadmin London, Precarious Workers Brigade London, Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Bode-Museum Berlin und dem Netzwerk Museen Queeren Berlin.